Folge 3: Der Terrorist aus dem Seefeld

Werner Sauber ist einer der gesuchtesten Terroristen im Umfeld der deutschen RAF, stirbt im Kugelhagel der Polizei auf einem Kölner Parkplatz – und stammt ursprünglich aus Zürich. Genauer: aus der sehr bekannten Rennstall-Familie Sauber, die die Existenz dieses Sohnes bis heute am liebsten verschweigt. Dabei ist der Zusammenhang zwischen dem Wohlstand, dem er entstammte, und seiner politischen Entwicklung vermutlich nicht ganz zufällig.
Politische Radikalisierung ist auch heute ein grosses Thema, befeuert durch Internet und soziale Medien womöglich sogar mehr denn je. Warum radikalisieren sich Menschen politisch? Wie geht ihr Umfeld damit um? Und welchen Zusammenhang haben eigentlich gesellschaftliche Integration und Gewaltbereitschaft? Die Geschichte Werner Saubers spiegelt grosse Fragen der Gegenwart, stellt aber auch welche an die Vergangenheit. Zum Beispiel: Warum hatte die Schweiz, trotz nachweislicher Verbindungen zu ihr, eigentlich keine eigene RAF?
Bild: Filmstudent Sauber © DFFB Archiv
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Werner Sauber, 1972 © Keystone/Str
Saubers Elternhaus an der Resedastrasse 25 im Zürcher Seefeld, 1976 © Baugeschichtliches Archiv Zürich
Kommilitonen Saubers bei Belagerung der Filmschule DFFB © DFFB Archiv
Logo der Bewegung 2. Juni © Wikimedia Commons
Von der Polizei sichergestelltes Material der militanten Zürcher «Gruppe Bändlistrasse», 1972 © Kantonspolizei Zürich
Ein Katalysator für die Fahndung nach Sauber: Entführung von CDU-Politiker Peter Lorenz durch die Bewegung 2. Juni, Berlin 1975 © Keystone