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Zürich und die Frauen
Wie erzählt man die Geschichte Zürichs auf gerade mal 330 m2? Natürlich hochgradig selektiv. Und genauso kann man unsere Ausstellung im Landesmuseum auch betrachten. Heute tun wir dies aus Perspektive der Frauen: Co-Kuratorin Maria Tschudi und Historikerin Regula Bochsler, Verfasserin vieler «Einfach Zürich»-Geschichten, rücken Frauen ins Rampenlicht, die zwar Zürichs Geschichte geprägt haben, aber von der Geschichtsschreibung lange stiefmütterlich behandelt wurden: Frauenrechtlerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen und Künstlerinnen. Die Heilige Regula steht so plötzlich neben der Schriftstellerin Johanna Spyri, Katharina von Zimmern, die letzte Äbtissin des Fraumünsters trifft auf Nadeschda Suslowa, die erste promovierte Ärztin in der Schweiz, und die Unternehmerin Elisabeth Feller auf die Jüdin Rosa Bloch, die sich das Recht erstritt, 1917 im Kantonsparlament zu reden.
Regula Bochsler (1958) hat Geschichte und Politologie studiert und lange Jahre beim Fernsehen gearbeitet, wo sie u.a. die Sendung Kulturplatz aufgebaut und geleitet hat. Heute ist sie freischaffende Historikerin, Autorin und Ausstellungsmacherin. Sie war mitverantwortlich für die Erarbeitung der historischen Inhalte von Einfach Zürich. Ihr letztes Buch ist Nylon und Napalm. Die Geschäfte der Emser Werke und ihres Gründers Werner Oswald (2022).